Ehrung für herausragende Persönlichkeiten im Fahrsport

Das „Bronzenes Wagenrad“ wird seit 1985 von der Fachgruppe Fahren im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband e.V an herausragende Persönlichkeiten für deren Engagement und Verdienste um und für den deutschen Fahrsport verliehen. In aller Regel erfolgt die Verleihung einmal jährlich.

Dr. Günzel Graf von der Schulenburg

Dr. Günzel Graf von der Schulenburg (2.v.l.) bei der Verleihung des Goldenen Wagenrades und des Ehrenvorsitzes der Fachgruppe in Celle. DOKR-Fahrausschussvorsitzender Felix Auracher, Fachgruppen-Vorsitzender Rolf Schettler und DRFV-Präsident Hans-Jürgen Meyer gratulieren. (Foto: DRFV/Dr. J. Schwarzl)

Die Idee

Idee und Umsetzung gehen auf den langjährigen Vorsitzenden der Fachgruppe Fahren und DRFV-Vizepräsidenten Leopold Graf von Rothkirch und Trach (Bonn) zurück. Er hatte diese symbolhafte Form des Wagenrades auf der allerersten Viererzug-Weltmeisterschaft 1972 in Münster/Westf. kennengelernt. Es war nicht nur das Erkennungszeichen für diese historische Weltmeisterschaft, sondern wurde zudem den drei Erstplatzierten als Gold-, Silber- und Bronzemedaille überreicht.

Wer hat’s gemacht?

Gedenkmedaille

„Pax optima rerum“ Gedenkmedaille zum 300. Jahrestag des Westfälischen Friedens

Auf Anregung von Fritz A. Greis, dem Präsidenten des Westfälischen Reitervereins von 1835 e.V., hatte die bekannte Bildhauerin Erna Becker-Kahns (1895 – 1978) diese Kleinplastik in Form eines Coach-Rades speziell für diese Weltmeisterschaft entworfen. Die in Köln gebürtige Bildhauerin hatte nach dem 1. Weltkrieg an der Kunstakademie in Königsberg/Ostpr. studiert und war nach ihrer Hochzeit mit einem Polizeihauptmann in dessen Heimat nach Elbing/Masuren gezogen. In Ostpreußen schuf sie etliche größere Skulpturen für den öffentlichen Raum. Nach dem 2. Weltkrieg und der Flucht aus Ostpreußen verschlug es Becker-Kahns nach Münster/Westf., wo sie in sehr bescheidenen Verhältnissen bis 1978 lebte und vorwiegend als Medailleurin bekannt wurde. Sie hat u.a. 1948 die bekannte Gedenkmedaille zum 300. Jahrestag des Westfälischen Friedens 1948 („Pax optima rerum“) und das bekannte Relief von Gustav Rau geschaffen, das die FN bis heute als höchste pferdezüchterische Auszeichnung Deutschlands („Gustav-Rau-Plakette“) vergibt.

Wie wird’s gemacht?

Gustav Rau Bronzemedaille

Rau, Gustav *1880 Paris, 1954 Warendorf, deutscher Hippologe.
Bronze-Reliefmedaille 1954, von Erna Becker-Kahns

Das Bronzene Wagenrad wurde und wird bis heute im aufwändigen Wachsausschmelzverfahren in einer Bronzegießerei gegossen, ziseliert und patiniert. Becker-Kahns (Sign.: EBK) war Da Fritz A. Greis und Erna Becker-Kahns zwischenzeitlich verstorben waren, gaben seine Tochter Dorothea von Eberhardt und sein Sohn Rechtsanwalt Fritz R. Greis die Nutzungsrechte der Gussform auf Nachfrage von Graf Rothkirch für die Fachgruppe Fahren frei. Seither wird das Wagenrad als Miniatur-Bronzeguss exklusiv für die Fachgruppe Fahren hergestellt.

Wagenrad in Silber und Gold

Als Sonderform des Bronzenen Wagenrades beschloss der Vorstand der Fachgruppe Fahren auf Initiative von Dr. Günzel Graf von der Schulenburg, diese um die Versionen in Gold und Silber zu erweitern. Diese Verleihung bedarf jedoch einer besonderen, außergewöhnlichen Veranlassung und wird demnach nicht jährlich vergeben.

Rolf Schettler

Die Verleihungsliste als PDF hier bitte anklicken:

BronzenesWagenrad_Verleihungsliste_2017-09 (PDF)