Happy Birthday!

Ein ungewöhnlicher Geburtstag eines ungewöhnlichen Mannes: Prinz Philip Herzog von Edinburgh, Prinzgemahl der britischen Königin Elisabeth II., geborener Prinz von Griechenland und Dänemark, langjähriger Präsident der Internationalen Reiterlichen Vereinigung F.E.I. vollendete am 10. Juni 2020 sein 99. Lebensjahr.

Sein Vater Prinz Andreas von Griechenland war Kavallerieoffizier, seine Mutter Prinzessin Alice von Battenberg entstammte dem deutschen Hochadel. Als Philip Mountbatten hatte er einst die englische Kronprinzessin geheiratet, war nach einer erfolgreichen Marineoffizierskarriere semiprofessioneller Polospieler, der mit 50 Jahren die Faszination des Fahrsports entdeckte.  Diese Faszination machte ihn Anfang der 70er Jahre zu einer treibenden Kraft für die Aufnahme des Fahrsports in das internationale Reglement der FEI und für die internationale Etablierung des dreiteiligen Fahrsports (Dressur, Geländefahren, Kegelfahren).

Mit Pferden aus dem königlichen Marstall, die bisher nur für zeremonielle Aufgaben verwendet wurden, formte Prinz Philip einen wettbewerbsfähigen Viererzug mit dem er auf Welt- und Europameisterschaften, in Aachen, Windsor und Donaueschingen erfolgreich konkurrierte. Selbst mit über 80 Jahren, nachdem er von den Warmblütern auf Fell-Ponys umgestiegen war, fuhr der Herzog mit unverkennbarer Nonchalance auf seinem Hausturnier, der Royal Windsor Horse Show noch in die Placierung.

Natürlich war er auch Mitglied des ehrwürdigen Londoner Coaching Clubs und nahm daher mit einer Park Drag an mehreren Meets teil, seine Leidenschaft wurde das Traditionsfahren jedoch nicht. „Wer die wenigen Sportkutschen gewohnt ist, fühlt sich auf dem Bock einer Mail Coach wie beim Umstieg vom Steuer eines Aston Martin in einen Omnibus“, schrieb Prinz Philip in seiner äußerst lesenswerten hipologischen Autobiografie „On and off the Box Seat“.

 

Herzlichen Glückwunsch, Königliche Hoheit!